Ein Leuchtturmfaktor für den Ort

Im Mai soll das Musterhaus für den an der Erlöserschwestern-Straße im Bad Bockleter Sondergebiet geplanten Wohnpark 55+ stehen. Doch gebaut wird erst nach Abschluss der Erschließungsmaßnahmen, für die am Donnerstag der erste Spatenstich symbolisch vorgenommen wurde.

Acht Doppelbungalows sowie acht Wohnungen in zwei Häusern will Bauunternehmer Bernhard Wolf (Gefäll) zusätzlich zum Musterhaus auf dem nach Abzug öffentlicher Verkehrsflächen (3000 Quadratmeter) noch 6600 Quadratmeter großen Bauland errichten, die teils verkauft, teils vermietet werden sollen. „Wir bauen jeweils nach Vertragsabschluss“, will sich Wolf nicht auf einen festen Zeitplan festlegen. Doch schon jetzt sind sechs Wohneinheiten von Kaufwilligen reserviert. „Anfang des Jahres fangen wir an.“

Der geplante barrierefreie und in seiner Ausstattung seniorengerechte Wohnpark 55+ sei „das i-Tüpfelchen für junge Senioren“, freute sich Bürgermeister Andreas Sandwall (CSU) beim Spatenstich und erinnerte an die ursprüngliche Absicht der Marktgemeinde, dieses Baugebiet in den neunziger Jahren für den Bau von Kurhäusern und Pensionen, Alten- und Pflegeheimen auszuweisen.

Nach der Gesundheitsstruktur von 1996 war an Kurhäuser nicht mehr zu denken. Folgerichtig wurde das Wort Kur aus der offiziellen Geländebezeichnung gestrichen und seit etwa zehn Jahren gemeinsam mit dem Bauunternehmen Wolf-Haus die Planung eines Gesundheitsparks Saaleufer vorangetrieben. „Es gibt genug Senioren, die nach Auszug ihrer Kinder über ein kleineres Haus nachdenken“, ist Sandwall zuversichtlich. „Bad Bocklet hat für diese Zielgruppe genau, was sie braucht.“

Wichtige Bausteine

In zwei ersten Bauabschnitten waren seitdem ein Seniorenpflegeheim mit Tagespflege sowie ein Haus für betreutes Wohnen für Patienten mit Heimbeatmung entstanden, betrieben vom Pflegedienst Michael Wehner. Später folgte die Gemeinschaftspraxis Staab & Stoll für Allgemeinmedizin, weitere betreute Wohnungen, Fachgeschäfte und zuletzt die physiotherapeutische Praxis von Michael Horn mit kleinem Fitnesscenter.

„Es ist schon alles da, was man in fortschreitendem Alter notfalls braucht“, wies Bernhard Wolf auf das ganzheitliche Konzept dieses Sondergebietes und die infrastrukturellen Vorteile für die künftigen Bewohner des künftigen Wohnparks hin. „In 60 Sekunden ist der Pflegedienst im Haus.“ Auch andere Leistungen wie Gärtner- oder Hausmeister-Dienste sind auf Wunsch möglich. Selbst ein Alarmrufsystem wird in jeder der 25 Wohneinheiten vorgerüstet.

Private Initiative

Als neuen „Standortfaktor mit Leuchtturm-Charakter“ bezeichnete Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner (CSU) das zukunftsweisende Vorhaben. „Mit diesem Modul sind jetzt alle Bedürfnisse des Lebens im Alter hier abgedeckt.“ Auch im Alter könne man in Bad Bocklet sorglos wohnen. Gerade dies sei in der heutigen Gesellschaft wichtig, ergänzte Landrat Thomas Bold (CSU). Denn die generationenübergreifende Großfamilie gibt es nicht mehr, in der früher die Alten aufgefangen wurden.
Erwachsene Kinder leben heute im ganzen Land verstreut. „Sie wollen aber ihre Eltern gut versorgt wissen.“ Dies sei besonders im ländlichen Raum wichtig, meinte der Landrat. „Ich finde es toll, wenn dies in privater Initiative hier durchgesetzt wird“, dankte Bold dem Bauunternehmen Wolf-Haus.

Wohnpark 55+ in Stichpunkten: Acht Wohnungen (59 Quadratmeter) mit Pkw-Stellplatz, fünf Doppelbungalows mit zehn Wohneinheiten (72 Quadratmeter) mit Garage, drei Doppelbungalows mit sechs Wohneinheiten (113 Quadratmeter) mit Garage und Pkw-Stellplatz sowie ein Einzelhaus mit Terrasse (Wohnfläche 113 Quadratmeter) mit Terrasse, Garage und Pkw-Stellplatz. Die Kaufpreise liegen etwa zwischen 214 000 Euro für eine Wohnung und 320 000 Euro für die kleinere Doppelhaushälfte.

Ein Artikel von SIGISMUND VON DOBSCHÜTZ

Text und Bild von infranken.de

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